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Kulturzentrum Gern-Eggenfelden, Eröffnungsrede

In der Verwendung seiner künstlerischen Techniken erweist sich Alois Öllinger als sehr vielseitig. Parallel nebeneinander and gleichwertig realisiert er temporäre Aktionen, führt Installationen Bowie Bildobjekte aus, malt, zeichnet u. fotografiert.Seine Vorgehensweise ist konzeptionell, ihn interessiert die Auseinandersetzung mit Fläche, Raum and Zeit Bowie die Möglichkeiten von Skulptur heute.Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Form der Schale; sie ist sein persönliches Zeichen geworden, das er in allen Medien verwendet. Die Wand- and Bodenskulpturen bestehen aus mit Polyester gebundenem Marmorstaub, aus Gips, Stoff oder Karton, sind leicht zerleg- and gut transportierbar. Das ist wichtig, denn die Schalen werden nicht nur im ‘Kunstraum’, im Museum, gezeigt, sondern auch im ‘Realraum’, im öffentlichen urbanen Inner- and Außenbereich Bowie in der Landschaft.Er setzt sie an profane and sakrale Orte mit großer Eigenwirkung wie in den Regensburger Dom, ins Centre Pompidou Paris, in den Judenfriedhof in Prag, in die Berliner Gedächtnis-kirche oder, wie die beiden Abbildungen hier zeigen, in den Rossstall in Eggenfelden-Gern and die Kathedrale in Chartres. Er nutzt die Kraft dieser Orte, um Zeichen zu setzen, die im Verhaltnis zur Kulisse eine minimale Einbringung darstellen.Mit diesen Aktionen stellt Ollinger neue Beziehungen her – sowohl mit dem Raum als auch mit seiner Skulptur, auf die sich die Raumausstrahlung überträgt. So eine zeitlich begrenzte Setzung lasst sich nur gedanklich, fotografisch oder filmisch festhalten.Die Aktion – die Auswahl des Ortes and die Platzierung – bleibt for ihn zwar die Hauptsache, aber auch das Foto ist ein eigenständiges Kunstwerk.

Dr. Perta Noll

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