<- zurück

Galerie Casetta

Nach Ausstellungen in den letzten zehn Jahren in Cham, Kötzting, Deggendorf, Prag, und München präsentiert sich Alois Öllinger nun erstmals mit einer Einzelausstellung in einer Pilsener Galerie.

Zu sehen sind in der Galerie vorwiegend neuere Werke aus den beiden letzten Jahren. Dies ist eine Zeitspanne, in der die Malerei im Schaffen von Alois Öllinger wieder eine zentrale Rolle eingenommen hat.

Als ein besonderes Ergebnis der Hinterfragung von Raumabbildung im zweidimensionalen Medium können die Bildobjekte angesehen werden: Sie zeigen die Verräumlichung der Bilder, eine Art Aufklappen des gemalten Bildes in die dritte Dimension;
Die Darstellung streng komponierter Innenräumen bildet seit etwa zehn Jahren eine thematische Konstante.

Ganz bewußt auf die Fläche beschränkt, werden sie in ihrer strengen Geschlossenheit zum konzentrierten Ausdruck und Ergebnis der persönlichen Erarbeitung malerischer Konzepte und Beschäftigung mit bildnerischen Fragen. Daß die monochrome Leinwand in der Kunstgeschichte schon seit geraumer Zeit ‘erfunden’ ist und daher nicht nochmals neu erarbeitet werden muß, dürfte für Alois Öllinger dabei eher ein nebensächlicher Grund sein, wenn er trotz der Beschränkung auf wenige Farben und Formen nicht eine Absolutsetzung der Malfläche durch ihr alleiniges monochromes Wirken an den Endpunkt des Raisonierens stellt. Die Momente des Abbildens behalten immer noch ihre Wichtigkeit und Bedeutung für das Bild bei.

So kann es nicht verwundern, daß parallel zur theoretischen, konzeptionellen Beschäftigung mit Malerei auch traditionelle Bildthemen wie Landschaft oder Innenräume weiterhin ihre künstlerische Gültigkeit und Relevanz für das Oeuvre behalten. eindrucksvolle Beispiele hierfür zeigen die kleineren Pastellstudien.

Bei seiner letzten großen Einzelausstellung im Stadtmuseum zu Deggendorf wurden einige der Aktionen – so die ‘Grenz-Kuppel-Aktion’ an der Bayrischtschechischen Grenze, der ‘Zeitraum Spuren’ vom Pfingstritt in Kötzting oder der in verschiedenen Kirchen und öffentlichen Räumen ausgebreitete ‘Zeitraum Schale’ – zu einem vorläufigen Abschluß gebracht. Wer sich für diese Arbeiten interessiert, kann die hier ausliegenden Dokumentationen einsehen und sich so ein umfassenderes Bild von der Breite der künstlerischen Tätigkeit machen. Nicht zuletzt damit kann man noch etwas mehr von der spezifischen Dokumentation des Raumes und der Zeit durch Alois Öllinger in seiner Kunst erfahren.

Dr. Gotthard Kießling

<- zurück